Mit einem Zuwachs von fast 30 Prozent seit Jahresanfang ist die Aktie von Anheuser Busch InBev aktuell der siebtbeste Wert im europäischen Leitindex Euro STOXX 50 in diesem Jahr. Der weltgrösste Brauereikonzern konnte jüngst mit seinen Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahrs 2025 überzeugen. Absatzrückgänge konnten teilweise durch Preissteigerungen kompensiert werden.
Der belgische Brauereikonzern Anheuser Busch InBev, kurz AB InBev, hat, wie die meisten anderen Brauereikonzerne, mit einem weltweit sinkenden Bierkonsum zu kämpfen. Gründe dafür gibt es einige, darunter der Trend zu einem gesünderen Lebensstil, die alternde Gesellschaft und die damit einhergehenden Veränderungen im Konsumverhalten. Auch die unsichere Weltsicherheitslage und steigende Energiepreise, die wiederum steigende Bierpreise nach sich ziehen, spielen eine Rolle.
Die jüngsten Zahlen des mit 630 Biermarken in über 150 Ländern weltgrössten Brauereikonzerns lassen jedoch darauf schliessen, dass sich die meisten Kunden durch steigende Bierpreise nicht abhalten lassen. Trotz eines weltweiten Volumenrückgangs im ersten Quartal von 2.2 Prozent gegenüber dem Vorjahr konnte AB InBev ein organisches Umsatzwachstum von 1.5 Prozent erzielen. Analysten hatten im Konsens einen stärkeren Volumenrückgang in Höhe von 2.6 Prozent und ein niedrigeres organisches Umsatzwachstum von 1.2 Prozent erwartet. Aufgrund nachteiliger Währungseffekte wies der Konzern jedoch einen Umsatzrückgang von 6.3 Prozent auf 13.63 Milliarden US-Dollar aus.
Aufgrund verbesserter Umsatzkosten und einer strikteren Kostenkontrolle konnte der Nettogewinn jedoch auf 2.15 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt werden. Analysten hatten hier im Konsens lediglich mit einem Wert von 1.66 Milliarden Dollar gerechnet. Der für Analysten wichtigere organische Betriebsgewinn kletterte um 10.3 Prozent auf 3.59 Milliarden Dollar – Analysten hatten hier lediglich ein Wachstum von 3.1 Prozent erwartet.
Im Detail stach die Geschäftsentwicklung in den USA negativ heraus. Hier sank das Absatzvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 6.1 Prozent, während der Umsatz um 5,1 Prozent zurückging. Nach Angaben des Konzerns litt das Geschäft unter dem schlechten Wetter sowie kalenderbedingten Faktoren. Um der Entwicklung dennoch entgegenzutreten, gab der Konzern wenige Tage später bekannt, bis zum Jahresende etwa 300 Millionen US-Dollar in US-Standorte investieren zu wollen.
An den Jahresprognosen hielt der Konzern fürs Erste fest und erwartet beim EBITDA weiterhin ein Wachstum zwischen 4 und 8 Prozent. Analysten erwarten hier inzwischen im Konsens ein Wachstum von 6.7 Prozent. Einige Analysten rechnen nach dem starken Jahresauftakt im Verlauf des Jahres mit einer Anhebung der Prognosen, immerhin legte AB InBev das vierzehnte Quartal in Folge Zahlen vor, die im Einklang mit dem EBITDA-Zielbereich oder darüber lagen.
Charttechnisch bietet sich aktuell eine äusserst interessante Situation. Am gestrigen Dienstag kletterte die Aktie über das Hoch aus dem Jahr 2023 bei 62.01 Euro und das Hoch aus dem Jahr 2024 bei 62.16 Euro und erreichte bei 62.24 Euro ein nahezu 4-Jahres-Hoch. Dieses Niveau konnte die Aktie jedoch nicht ganz halten und sackte wieder unter beide Hochpunkte ab. Können diese jedoch nachhaltig überquert werden, wird ein überaus kräftiges Kaufsignal generiert. Ein erstes Kursziel könnte danach das Hoch aus dem Jahr 2021 bei 65.86 Euro sein, ehe das Hoch vom Januar 2020 bei 75.26 Euro in den Fokus rücken könnte. Auf der Unterseite könnte das Oktober-Hoch bei 61.00 Euro oder die aktuell bei 58.17 Euro verlaufende 38-Tage-Linie für Halt sorgen.
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