Alphabet: KI-Konkurrenz macht noch keine Probleme

Die Aktien von Google-Mutter Alphabet sind zuletzt kräftig unter Druck geraten. Die wachsende Konkurrenz durch neue KI-Rivalen und mögliche Konsequenzen der US-Zollpolitik haben für starken Gegenwind gesorgt. Doch in der Bilanz zum ersten Quartal lassen sich noch kaum Bremsspuren erkennen. Vor allem das Geschäft mit Online-Werbung der Suchmaschinen-Tochter Google wächst weiterhin kräftig.

Am Markt wuchs zuletzt die Besorgnis, dass sich generative KI-Plattformen wie etwa ChatGPT negativ auf das Geschäft des Suchmaschinenbetreibers Google auswirken könnten. Die zentrale Frage war, ob die Versuche der Konkurrenz, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) direkte Antworten statt Links anzuzeigen, das Google-Geschäft mit Online-Werbung bremsen. Nach Auswertung der Zahlen für das gerade abgelaufene erste Quartal des neuen Geschäftsjahres lassen sich für diese These aber kaum Argumente finden.

Alphabet steigerte seine Umsätze von Januar bis März gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent auf 90,2 Milliarden US-Dollar, womit die Markterwartungen deutlich übertroffen wurden. Knapp drei Viertel der Erlöse (74,15 Prozent oder 66,89 Milliarden Dollar) fielen auf das Anzeigengeschäft der Suchmaschinen-Tochter Google. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Werbeeinnahmen damit um 8,5 Prozent, was die Markterwartungen ebenfalls übertraf. Der Gewinn konnte im Jahresvergleich sogar um 46 Prozent auf 34,54 Milliarden Dollar gesteigert werden. Alphabet investiert auch weiterhin viel Geld in die Zukunft und wies für das vergangenen Quartal Investitionen in Höhe von 17,2 Milliarden Dollar aus, was rund 43 Prozent mehr waren als vor Jahresfrist.

Während sich generative KI-Plattformen der Konkurrenz bislang also kaum auf das Werbegeschäft von Google auswirken, sind die Folgen der neuen US-Zollpolitik noch unklar. Für Paketsendungen im Wert von unter 800 Dollar aus China gelten in den USA ab Mai neue Einfuhrzölle. Gerade von chinesischen Handelsplattformen wie Shein oder Temu kamen zuletzt zahlreiche Lieferungen in die USA. Die Handelsplattformen schalteten auf den Googleseiten viel Werbung. Hier drohen in den kommenden Monaten durchaus Umsatzeinbußen. Aber ob diese so heftig ausfallen werden, wie es der Markt in den vergangenen Wochen vorweggenommen hat, ist fraglich. Die Google-Aktie ist von ihrem Hoch von Anfang Februar bei 208,70 Dollar zwischenzeitlich um mehr als 31 Prozent auf 142,66 Dollar eingebrochen, konnte sich zuletzt jedoch wieder auf 162,06 Dollar erholen.

Stand: 29.04.2025; Quelle: investing.com
Aus charttechnischer Sicht scheiterte ein erster Versuch, die aktuell bei 165,23 Dollar verlaufende 50-Tage-Linie zurückzuerobern. Gelingt dies jedoch in den kommenden Tagen, würde sich zunächst weiteres Erholungspotenzial bis zum Zwischenhoch vom 25. März bei 172,91 Dollar eröffnen, ehe die vielbeachtete und aktuell bei 173,67 Dollar verlaufende 200-Tage-Linie in den Fokus rücken könnte. Bei einem Überqueren würde sich noch eine Hürde bei 183,79/184,01 Dollar in den Weg stellen, ehe das Juli-Hoch bei 193,31 Dollar angesteuert werden könnte. Die Situation würde sich bereits wieder gravierend eintrüben, wenn das September-Tief bei 148,20 Dollar unterschritten wird. Bis zum Korrekturtief von Anfang April wäre es danach auch nicht mehr weit. Spätestens darunter wäre Gefahr in Verzug.

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