Mit einem Kurszuwachs von beinahe 24 Prozent gehört die Aktie von Infineon auf Monatssicht zu den Top-Performern im DAX. Die Aktionäre des Chipkonzerns mussten in den vergangenen Wochen jedoch gute und weniger gute Nachrichten hinnehmen. Die jüngsten Zahlen, die der Chipkonzern veröffentlichte, waren zwar gut, doch enttäuschte der Ausblick. Dafür punktete der Konzern jüngst mit einer Kooperation mit dem KI-Giganten NVIDIA.
Die Papiere des Chipkonzerns Infineon sind derzeit gefragt. Von der Korrektur im Anschluss an den Zoll-Hammer von US-Präsident Donald Trump Anfang April hat sich die Aktie inzwischen mehr als erholt. Allerdings ist die Unsicherheit in Sachen Zöllen geblieben.
Nach starken Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 erhöhte der Chipkonzern Infineon Anfang Februar seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr – statt eines leichten Umsatzrückgangs erwartete das Unternehmen stabile bis leicht steigende Erlöse. Begünstigt wurde der Optimismus von positiven Währungseffekten, denn der US-Dollar neigte im Vergleich zum Euro zu Jahresbeginn zur Stärke.
Nur drei Monate später sieht die Situation wieder komplett anders aus. Infineon steigerte seine Umsätze im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal zwar um 5 Prozent auf 3,59 Milliarden Euro, doch haben sich die Perspektiven für das US-Geschäft zuletzt enorm verändert. Der Euro hat zum Dollar kräftig aufgewertet. Prognostizierte der Konzern nach dem ersten Quartal noch einen durchschnittlichen Euro-Dollar-Wechselkurs für das Gesamtjahr von 1,05 Euro, so basieren die Prognosen für das laufende dritte Quartal nun auf einen Euro-Dollar-Kurs von 1,1250 Euro. Für das laufende dritte Quartal rechnet Infineon zwar mit einer weiteren Umsatzsteigerung auf 3,70 Milliarden Euro, doch erwarten die Münchener für das Gesamtjahr nun wieder einen leicht rückläufigen Umsatz. Der neue Ausblick beinhaltet eine Umsatzwarnung für das vierte Quartal. Infineon begründete dies mit den Anfang April von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zoll-Streitigkeiten. „Da unser Auftragseingang nach wie vor keinerlei Abschwächung zeigt, können wir die Auswirkungen der Zollauseinandersetzungen derzeit nur pauschal abschätzen, weshalb wir für das vierte Quartal einen Abschlag in Höhe von 10 Prozent des erwarteten Umsatzes vorgenommen haben“, sagte Infineon-Chef Jochen Hanebeck auf der Pressekonferenz.
Noch besteht jedoch Hoffnung auf erfolgreiche Handelsgespräche zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA. Bleibt eine Eskalation im Zollstreit aus, dürfte sich der Dollar wieder stabilisieren. Die Umsatzwarnung für das vierte Quartal könnte dann möglicherweise auch wieder zurückgenommen werden.
Die langfristigen Perspektiven für Infineon sind jedoch auch unter Berücksichtigung neuer Zollschranken und eine weiter schwächelnden US-Währung vielversprechend. Auch wegen einer jüngst gemeldet Kooperation mit dem KI-Giganten NVIDIA. Infineon entwickelt Komponenten und Lösungen für die Stromversorgung von KI-Rechenzentren, die immer mehr Leistung benötigen. In Zusammenarbeit mit NVIDIA arbeitet Infineon künftig an einer 800-V-Stromversorgungsarchitektur, um die Effizienz und Leistungsfähigkeit von KI-Rechenzentren zu verbessern. Die Zusammenarbeit wurde am Markt gut aufgenommen, zeigt sie doch den hohen Stellenwert von Infineon im Boom-Markt KI.
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