Ein Outperformance-Zertifikat ist ein strukturiertes Finanzprodukt, das dir die Möglichkeit gibt, überproportional (also stärker als der Basiswert) an Kursgewinnen eines bestimmten Basiswerts zu partizipieren – aber nur oberhalb eines bestimmten Schwellenwerts, der sogenannten Basis- oder Schwelle (Strike). Verluste hingegen nimmst du eins zu eins mit, also ohne Schutz.
- Basiswert: z. B. eine Aktie, ein Index oder ein ETF
- Schwelle (Strike): ab diesem Kurs beginnt der Outperformance-Effekt
- Partizipation:
- Unterhalb der Schwelle = 1:1 Entwicklung
- Oberhalb der Schwelle = überproportionale Gewinne (z. B. 1,5x oder 2x der Wertentwicklung)
- Kein Kapitalschutz: Bei fallendem Kurs verlierst du wie bei einer Direktanlage.
- Emittentenrisiko: Bei Pleite des Emittenten droht Totalverlust.
Vorteile:
- Überproportionale Gewinne bei moderaten bis starken Kursanstiegen
- Günstigerer Einstieg als bei Direktanlage
Risiken:
- Kein Schutz bei Kursverlusten
- Keine Dividendenbeteiligung
- Begrenzte oder keine Outperformance bei schwacher Kursentwicklung
- Emittentenrisiko
Ein Outperformance-Zertifikat auf die Siemens-Aktie mit:
- Strike (Schwelle): 150 €
- Partizipationsfaktor oberhalb der Schwelle: 2,0 (also doppelte Gewinne)
Kursentwicklung 1:
- Aktie steigt von 140 € auf 160 € (+20 € = +14,3 %)
- Gewinn bis zur Schwelle (150 €): 10 € → 1:1 = +10 €
- Gewinn über der Schwelle: 10 € → 2x = +20 €
- Gesamtzertifikatgewinn: 10 € + 20 € = +30 € (statt +20 € bei Aktie)
Kursentwicklung 2:
- Aktie fällt auf 120 € → Verlust 20 €
- Zertifikat fällt im gleichen Maß: –20 €
Ein Outperformance-Zertifikat eignet sich für dich, wenn du moderat optimistisch für einen Basiswert bist und glaubst, dass er die Schwelle überschreiten wird. Du profitierst dann stärker als mit einem Direktinvestment – aber trägst auch die vollen Verlustrisiken.