Ein Reverse Convertible (auch bekannt als Aktienanleihe oder Reverse Wandelanleihe) ist ein strukturiertes Anlageprodukt mit fester Zinszahlung (Coupon), bei dem du als Anleger eine hohe Rendite erhältst, aber das Risiko trägst, am Ende Aktien statt Geld zu bekommen, wenn der Basiswert (z. B. eine Aktie) fällt.
- Du erhältst einen fixen Zins (Coupon), z. B. 9 % pro Jahr – egal wie sich der Kurs entwickelt.
- Am Laufzeitende gibt es zwei Möglichkeiten:
- Basiswert bleibt über der Barriere → Du bekommst dein Geld (Nominalbetrag) voll zurück.
- Basiswert fällt unter die Barriere → Du bekommst die Aktien (oder den Gegenwert in bar), meist zu einem vorab festgelegten Preis (Basispreis). Das kann zu einem Verlust führen.
Vorteile:
- Hoher fester Zins, auch bei seitwärts oder leicht fallenden Kursen
- Gute Seitwärtsrendite
- Oft kürzere Laufzeiten (3–18 Monate)
Risiken:
- Aktienübernahme-Risiko: Bei Kursrückgang bekommst du Aktien statt Geld
- Volles Aktienkursrisiko, wenn Barriere verletzt wird
- Kein Schutz vor starken Kursverlusten
- Emittentenrisiko
Ein Reverse Convertible auf die Siemens-Aktie:
- Nominalbetrag: 1.000 €
- Laufzeit: 12 Monate
- Coupon: 9 %
- Basispreis: 120 €
- Barriere: 80 € (also 66,7 % vom aktuellen Kurs 120 €)
Szenario 1: Siemens bleibt über 80 € → kein Barrierebruch
- Du bekommst: 1.000 € + 90 € Zinsen = 1.090 €
- Voller Gewinn ohne Aktienübernahme
Szenario 2: Siemens fällt auf 75 € → Barriere verletzt
- Du bekommst nicht 1.000 €, sondern 8,33 Aktien (1.000 € ÷ 120 € Basispreis)
- Diese sind nur noch 625 € wert (8,33 × 75 €)
- Du verlierst 375 € an Kapital, bekommst aber trotzdem den Coupon (90 €)
- Tatsächlicher Verlust: ca. 285 €
Ein Reverse Convertible eignet sich für dich, wenn du mit stagnierenden oder leicht fallenden Kursen rechnest und dabei attraktive Zinsen kassieren möchtest. Du trägst aber das Risiko, am Ende fallende Aktien übernehmen zu müssen, wenn der Kurs stark fällt.